Ich-Kommunikation
Energieverbündete

Eines der ersten Dinge, die wir in der Nia Ausbildung gelernt haben, war die „Ich Kommunikation“. Sie fällt da unter den größeren Kontext der „Energieverbündeten“ frei übersetzt, was soviel heißt wie, dass sie uns unterstützt unsere Energie im Fluss zu halten und nicht unnötig ans Aussen abzugeben. In der Nia-Lehrer Ausbildung wurde ich bei unseren täglichen Austausch- und Meditationsrunden von meiner Lehrerin Ann Christiansen und auch von einer Kollegin darauf hingewiesen, dass ich immer wieder in die verallgemeinernde „man“- Form zurückfalle. Das bedeutet letztendlich, dass ich nicht bei mir bin. Zuerst spürte ich, wie sich mein Ego entrüstet in mir zu Wort meldete. Gleich in der Verteidigung, gleich in der Abwehr und ohne Einsicht. So funktioniert unser Verstand nunmal. Er ist auf Überleben, auf Kampf trainiert, so wie in der Steinzeit, da war das auch tatsächlich lebensnotwendig. „Ich bin Yogalehrerin, Achtsamkeitstrainerin, ich praktiziere und unterrichte jeden Tag und das seit mittlerweile 10 Jahren“, wusste mein Kopf sofort als Gegenargument.. Gott sei dank habe ich mich erinnert, dass ich mein Denken beobachten kann, einfach nur wahrnehmen, Gefühle kommen und gehen lassen und nicht gleich anzuspringen und unangemessen zu reagieren. Und doch auch dagegen nicht anzukämpfen, sondern liebevoll annehmen was kommt. Einzusehen, dass auch ich diesen Verstand habe, der ständig denkt, ja geradezu süchtig ist nach Denken, Fühlen… Manchmal bin ich eigensinnig, manchmal bin ich stur, beleidigt, gekränkt, und dann im gleichen Atemzug verständnisvoll, liebevoll, hingebungsvoll. Kurz gesagt, die breite Palette an menschlichen Gedanken und Gefühlen ist in mir und in jedem von uns. Doch Ich-Kommunikation meint so wie im Yoga Avidya die unglaubliche Freiheit, diesen Schritt zurück zu machen, in den Beobachter zu gehen, das dritte Auge zu aktivieren und auszusteigen aus dem ständigen Agieren - Reagieren. Das bringt mir einen weiten inneren Raum, weniger persönliches Drama und viel mehr Verständnis, Mitgefühl für mich selbst und somit auch für andere. Denn wenn ich mich selbst mit all meinen BLOGARTIKEL 3 „ICH-KOMMUNIKATION“ 1 Unzulänglichkeiten, meinen vermeintlichen Schwächen und meinem menschlichen Dasein annehmen kann wie ich bin, dann kann ich es bei allen anderen auch. Dann sind viele Dinge im Leben kein Hindernis mehr, keine Blockade und auch kein Problem, sondern eine Herausforderung, an der ich wachsen darf. „Ich-Kommunikation“ erlaubt mir, bei mir zu bleiben, mich nicht von mir zu entfernen und meine innere Struktur zu erkennen, zur Einsicht zu kommen. Sie ist eine Qualität unseres 5. Chakras - unserer Stimme, unseres Selbstausdrucks, unserer inneren Wahrheit - Satya (darüber hab ich auch einen ganzen Blogartikel verfasst - ist im Archiv) und auch eine Qualität unseres 6. Chakras - dem inneren Beobachter, der wenn er mal aktiviert ist, immer zur Hilfe gerufen werden kann. Übrigens kann ich im Reiki auch sehr gut das 3. Auge öffnen, wenn das gewünscht wird natürlich nur. Avidya im Yoga bedeutet übersetzt: „nicht-sehen“ Wir wollen die Wahrheit nicht sehen, die Wahrheit, dass wir alle eins sind, alle aus dem selben Holz geschnitzt, wir sind alle verbunden miteinander, die Trennung ist nur eine Täuschung, eine Illusion, von Menschen gemacht. Wir sind alle göttliche Wesen, die eine menschliche Erfahrung hier auf dieser Erde machen wollen. Wie auch immer diese aussieht, ist ganz bestimmt in unserem Seelenplan gespeichert und sieht bei jedem anders aus und das finde ich auch so faszinierend an jeder individuellen Biographie. Jedoch in unserem Kern sind wir alle gleich, Sat Chit Ananda - unser wahrer Wesenskern, unsere wahre Natur - Sein Wissen Glückseligkeit. Diese Glückseligkeit spüre ich wenn ich Nia und Yoga unterrichte, da bin ich ganz nah verbunden mit meinem Kern und automatisch mit den anderen. Für mich fühlt es sich an, als wäre ich ein besserer Mensch, als wäre ich von Gott geführt und alles passiert von alleine, ohne mein Zutun, alles ist im Flow und fließt mit einer unglaublichen Leichtigkeit. Und ich bin ganz bei mir. So fällt mir die „Ich-Kommunikation“ leicht, so fällt mir das wahre Sehen leicht und so kann ich verstehen, dass „Ich-Kommunikation“ kein egoistisches, narzistisches Werkzeug ist, sondern genau das Gegenteil davon, es ist gewaltfrei, mitfühlend, reflektiert und unglaublich wertvoll. In der Partnerschaft, in der Freundschaft, im Selbstgespräch und im Unterricht. Tanzen, Yoga und Meditation macht so viel mit uns, wir müssen es nur zulassen. Dann öffnet sich unser Geist und nebenbei auch unser Körper. Auf diese Art können wir jeden Tag auf der Bühne unseres Lebens nutzen, um ins Licht zu wachsen, bei uns zu bleiben und Gott in uns und in allen Lebewesen zu erkennen. Das macht uns stark und kraftvoll, bringt uns in unsere volle Lebensenergie und deswegen ist „Ich-Kommunikation“ ein Energieverbündeter.